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Writer's pictureJosefine Heinemann

Best Of 2022

Hallo zusammen! Ich hoffe Ihr genießt alle die Feiertage. Zum Abschluss des Jahres gibt es von mir keinen Turnierbericht. Stattdessen möchte ich euch meine Highlights aus diesem Jahr vorstellen. Dazu habe ich verschiedene Kategorien gewählt und werde Euch nun jeweils meinen Favoriten vorstellen. 1) Bestes Buch: Think like a Super-GM von Michael Adams & Philip Hurtado


Dieses Buch kann ich wirklich jedem Schachspieler ans Herz legen. Die beiden Autoren haben ein Experiment durchgeführt, bei dem sie herausfinden wollten, in welchen Bereichen des Spiels sich Spieler verschiedener Spielstärken unterscheiden. Dabei wurden Anfänger bis hin zum Super-GM Michael Adams getestet. Das Buch beinhaltet 40 Aufgaben, die alle Spieler lösen mussten. Während sie über die Stellungen nachdachten, sollten sie auch ihre Gedankengänge festhalten. Es ist sehr spannend, die eigenen Überlegungen mit denen anderer Spieler zu vergleichen. Zudem sind die Aufgaben gut gemischt, es gibt immer einen klar besten Zug, aber es ist nicht klar, ob es sich um eine Taktikaufgabe handelt oder ob man eine wichtige strategische Idee finden muss. Aus meiner Sicht simuliert das eine Partie am besten und es sollte mehr Bücher geben, in denen solch gemischte Aufgaben vorkommen.

2) Bester Chessablekurs: Lifetime Repertoires: Nimzo/Semi-Tarrasch - Part 2 von Surya Ganguly und Shanklands Chess Calculation Workbook von Sam Shankland

In dieser Kategorie konnte ich mich für keinen Sieger entscheiden, da ich es unmöglich finde, Eröffnungskurse und Taktikkurse zu vergleichen. Daher stelle ich euch nun meine Favoriten in dem jeweiligen Feld vor.

Bild von Chessable

Anfang des Jahres wurde der zweite Teil des d4-Repertoires für Schwarz von Surya Ganguly veröffentlicht. Der erste Teil beschäftigt sich mit Nimzo-Indisch, der zweite Teil mit Semi-Tarrasch und Katalanisch. Surya macht einen wirklich guten Job bei der Auswahl der Varianten und erklärt die Pläne der Stellungen fantastisch, sodass man auch gute Züge findet, wenn man die Theorie einmal vergessen hat. Ich habe dieses Jahr einige Partien mit seinem Repertoire gespielt und habe viele gute Stellungen erhalten. Die tiefen Erklärungen der Strukturen tragen sehr zum Verständnis bei und fördern nicht nur das Spiel in der Eröffnung sondern auch im Mittelspiel und sogar in entstehenden Endspielen. Ein Kurs, der definitiv für Spieler verschiedener Spielstärken geeignet ist.


Bild von Chessable

Neben Eröffnungen sollte man aber natürlich auch an anderen Aspekten des eigenen Schachs arbeiten. Da habe ich mich zuletzt verstärkt auf Rechentraining konzentriert. Dazu nutzte ich unter anderem den Kurs von Sam Shankland. Dieser hat von seinem Trainer Jacob Aagaard 300 Aufgaben bekommen, die er selbst gelöst hat. Dabei hat er seine Gedankengänge festgehalten und später in einem Chessablekurs veröffentlicht. Man sollte hier jedoch unbedingt erwähnen, dass diese Aufgaben auch für Sam als Training gedacht waren und dementsprechend schwer sind. Für mich persönlich war der Kurs super, allerdings würde ich ihn keinem Spieler unter 2100 Elo empfehlen, da ich glaube, dass der Großteil der Aufgaben viel zu schwer ist. Training sollte schwer sein, aber man sollte mindestens in die Nähe der Lösung kommen können, denn ansonsten sind die Aufgaben verfehlt. Wenn ich kaum eine 5kg-Hantel hochnehmen kann, versuche ich schließlich auch nicht mit 20kg zu trainieren :-)

3) Bestes Turnier: Offene Internationale Bayrische Meisterschaft

Für mich war die Teilnahme an der OIBM in diesem Jahr die erste und ich war beeindruckt. Sowohl innerhalb von Deutschland als auch außerhalb, war sie dieses Jahr mein liebstes Turnier. Der Spielsaal ist in sehr gutem Zustand, die Temperaturen sind angenehm, das Licht ist gut. Zudem hat man an allen Brettern viel Platz. Ein weiterer positiver Punkt war die gute Organisation. Das Gut Kaltenbrunn liegt weit abseits von allem, daher empfiehlt es sich mit dem Bus zu den Partien zu fahren (motivierte Wanderer können auch die Natur genießen, aber ich versuche vor der Runde immer Energie zu sparen). Zu den recht regelmäßig fahrenden regionalen Busse wurden weitere organisiert, die sowohl vor der Runde als auch nach der Runde für die Schachspieler zur Verfügung standen. Zudem erhielten alle Teilnehmer ein kostenloses Busticket. Ich spiele wirklich selten Turniere, bei denen alles perfekt ist, aber die OIBM war so eines.

4) Bester Twitter-Account

Ich habe lange überlegt, ob ich diese Kategorie aufnehme, weil ich wirklich nicht wusste, nach welchen Kriterien ich das bewerten soll. Am Ende habe ich mich entschieden den rein schachlichen Mehrwert zu betrachten und da kann ich jedem von euch den Account von Nikolaos Ntirlis ans Herz legen. Seit circa Mitte des Jahres versucht er wöchentlich spannende Eröffnungsvarianten vorzustellen. Dabei nutzt er seine Erfahrung als Fernschachspieler und wählt oft Varianten, die nicht so populär sind, aber aus seiner Sicht einen besseren Ruf verdient haben. Er stellt die wichtigsten Varianten vor und zeigt in welche Richtung man schauen sollte, wenn man diese Varianten spielen möchte. Zudem sind die Systeme, die er zeigt, oft recht einfach, man braucht also keine Tonnen an Theorie, um sie zu lernen. Schaut auf jeden Fall mal vorbei, vielleicht ist ja auch eine Variante für Euch dabei! 5) Meine beste Partie


Ich muss zugeben, dass es dieses Jahr keine Partie gab, bei der ich sagen würde, dass ich perfekt gespielt habe. Daher habe ich eine Partie von der Europameisterschaft ausgewählt, die viele spannende Aspekte aufweist und aus der Ihr hoffentlich auch einiges lernen könnt.

Ich habe dieses Jahr natürlich weder alle Bücher gelesen, noch alle Chessablekurse bearbeitet oder alle Turniere gespielt. Daher lasst mir gern einen Kommentar da, was euer Lieblingsbuch oder -turnier war. Was könnte ihr mir für 2023 empfehlen? Einen guten Rutsch wünscht Euch, Josefine

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